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Review: Axel Fischbacher Quintet - Five Birds And Strings

Plattencover Axel Fischbacher Quintet - Five Birds And Strings

Axel Fischbacher Quintet - Five Birds And Strings (LP, 180g Vinyl)

das Ensemble der Kammerphilharmonie Wuppertal im Rooster Mix Studio
Kammerphilharmonie Wuppertal

Die Verbindung von Jazz-Ensembles und Orchester sind in der Geschichte keine Rarität. Heute jedoch, wenn nicht gerade ein Topstar bei einem großen Plattenlabel zuhause ist, sind solche Projekte eher selten, weil kostspielig. Um so sehr habe ich mich über diese Schallplatte gefreut, die zudem kein Remake darstellt, sondern eigenständige Kompositionen enthält. 

 

Axel Fischbacher veröffentlichte 2016 „Charlie Parker with Strings“ und erntete damit bei Kritikern jede Menge Lob. Er erfüllte sich damit einen Traum, der Musik des legendären Charlie Parker nachzufolgen. Fischbacher erkannte auch, dass in der heutigen (Jazz-) Musik sehr viel mehr Charlie Parker drin ist, als man vermutet - so auch in seinen eigenen Stücken für diese LP. 

 

Es dem Gitarristen, der früher übrigens - wie viele andere auch - im Rock Zuhause war, nun gelungen, etwas Eigenes auf den Spuren von Parker zu kreieren. Etwas, das erstaunlich modern und zugleich nach vergangene Tage der Jazzgeschichte klingt. Zusammen mit Werner Dickel, dem künstlerischen Leiter der Kammerphilharmonie Wuppertal, entwarf er ein Werk für Jazz-Quintett und Streichorchester, das verblüffende Wendungen aufweist.

 

Den Stücken liegen zwar grundsätzlich Jazz-Standards zugrunde, trotzdem aber ist der grenzüberschreitende Kontext Orchester/Jazzband auf raffinierte Weise diffundierend. Die Rolle, welche ein Kammerorchester für gewöhnlich einnimmt, scheint sich hier aufzulösen - zugunsten eines spannendes Crossover, bei dem keine Regeln gelten. Freie improvisierte Parts münden in wunderschöne Melodien, Solisten verschmelzen mit dem Orchestersound. Rockige Elemente tauchen da auf und erinnern dabei an Fischbachers eigene Geschichte. Dabei ist es gerade sein Bestreben, sich selbst als Solist nicht in den Vordergrund zu rücken. Dies ist Fischbacher bei dieser famosen LP, die übrigens prima klingt, auch bestens gelungen. Eine tolle Entdeckung!

 

 

 

 

Fakten

 

Veröffentlichung 14. Februar 2020

Label: JazzSick Records

Bestell-Nummer: 5118JSLP

Pressung: optimal media

Pressqualität*: 4

Inhalt: 180g Vinyl

Besonderheit: Klappcover

Aufnahmen: Stricker Studios & Elrond’s House Tonstudio, Strings: Rooster Mix Studio

Mastering: Alex Kloss

 

 

Besetzung

 

Axel Fischbacher - Gitarre

Denis Gäbel - Saxophon

Matthias Bergmann - Flügelhorn

Nico Brandenburg - Kontrabass

Tim Dudek - Schlagzeug

 

Kammerphilharmonie Wuppertal

Leitung: Werner Dickel

Christopher Huber - Violine

Roman Estl - Violine

Gergana Petrova - Violine

Katharina Scheer - Violine

Werner Dickel - Viola

Birthe Metzler - Viola

Inga Raab - Cello

Michael Hablitzel - Cello

Andrew Lee - Kontrabass

 

 

Trackliste

 

Seite 1

 

1. I Can Still See You There (for Molly Duncan) 7:22

2. Chromiles One  7:08

3. Soft Machine  7:19

 

Seite 2

 

4. Barefoot Girl Dancing In The Moonlight  8:02

5. Room 192  8:22

6. Splitbrain Bopride  3:49

 

 

 

* Pressqualität 1-5:

1= starke Nebengeräusche, deutlich sichtbare Pressfehler

5= keinerlei Nebengeräusche, optisch perfekt